Am Netzwerk zwischen de Institutionen für Erziehung und Bildung in Ostfildern wird eifrig geknüpft

Ende 2013 ist das Projekt „Eltern im Netzwerk Sprache plus Bildung“ (eins plus b) gestartet. Ziel ist es, Eltern mit Kindern von der Geburt bis zum Ende der Grundschulzeit zu unterstützen.

Die Sprachförderung ist das Steckenpferd von Beatrice Vermeij-Böhm. Ihr Kind ist zweisprachig aufgewachsen, sie hat sich ehrenamtlich in der Sprachförderung engagiert, sich dann wissenschaftlich im Pädagogikstudium mit dem Thema auseinander gesetzt und ihre Diplomarbeit zum Thema Mehrsprachigkeit geschrieben. Insofern war es ein Glücksfall, dass sich die 45-Jährige auf die Stelle der Leitung des Projekts beworben hatte. Dort hält sie seit Dezember vergangenen Jahres die Fäden in der Hand.

Das Projekt eins plus b ist mit einem Kooperationsvertrag zwischen der Bürgerstiftung, die im Rahmen einer privilegierten Partnerschaft den Personalkostenaufwand übernimmt, der Stadt Ostfildern und der Kinder- und Jugendförderung (Kiju) im Kreisjugendring Esslingen Ende vergangenen Jahres an den Start gegangen. Ziel ist es, zunächst auf die Dauer von zwei Jahren in den Quartieren Scharnhauser Park Nord und der Parksiedlung ein Netzwerk für Eltern rund um die Institutionen für Erziehung und Bildung zu schaffen. Die Zielgruppe sind Eltern mit Kindern von der Geburt bis zum Ende der Grundschulzeit. „Bildung und Sprache gelingen dann gut, wenn wir schon früh ansetzen“, sagt die diplomierte Pädagogin.

Beatrice Vermeij-Böhm hat sich nun auf den Weg gemacht, das Projekt mit Leben zu füllen, zunächst mit den unterschiedlichsten Angeboten für Eltern und auch für Kinder. Eine internationale Krabbelgruppe im Treffpunkt Parksiedlung ist schon rege besucht, an verschiedenen Kindertageseinrichtungen und Schulen im Quartier sollen nach und nach Elterncafés eingerichtet werden. Ein Schwerpunktthema ist die mehrsprachliche Erziehung der Kinder. Da weiß die 45-Jährige, wovon sie redet, denn auch ihr Sohn ist zweisprachig aufgewachsen. „Erst hat er spät angefangen zu reden, dann fand er mal die eine, mal die andere Sprache blöd, inzwischen hat er sich mit beiden ausgesöhnt“, erzählt Beatrice Vermeij-Böhm. Sie möchte die Eltern ermuntern, ihre Kinder zweisprachig zu erziehen – und auch dieser wechselvollen Entwicklung ihren Lauf zu lassen. Zudem werden auch Themen zur Entwicklung, Erziehung und Bildung der Kinder aufgegriffen.

Die Pädagogin wirkt aber nicht nur im Vordergrund, von ihrem Schreibtisch aus bei der Kiju am Herzog-Philipp-Platz in der Parksiedlung. Sie ist dort vor Ort unterwegs und hat das Projekt mit allen möglichen Einrichtungen und Initiativen in der Stadt bereits vernetzt. Für die internationale Krabbelgruppe ermöglicht zum Beispiel die Volkshochschule die Nutzung des Raums im Treffpunkt und die Stadtbücherei hat einen kostenlosen Benutzerausweis ausgestellt. „Es ist gut, wenn alle voneinander wissen, die an dem Thema dran sind und dann auch an einem Strang ziehen können“, sagt der Kiju-Leiter Björn Beyer dazu. 40 Partner haben sich bereits im Projektbeirat zusammengefunden. Der Beirat trifft sich zwei bis drei Mal im Jahr, die Beteiligten tauschen sich untereinander aus und planen gemeinsame Aktionen. Im Lenkungskreis berichtet Beatrice Vermeij-Böhm den Vertretern der Projektkoordination und zeigt auf, wie es weiter gehen könnte. Das Projekt selbst wird von Professor Hans-Jochen Wagner begleitet und ausgewertet – er lehrt an der Hochschule Esslingen zur Bildung und Erziehung in früher Kindheit.

Elternbegleiter gesucht:

Für das Projekt werden noch Elternbegleiter gesucht. Die Frauen und Männer sollten neben der deutschen Sprache albanisch, türkisch, russisch oder eine andere Sprache beherrschen und offen für pädagogische Themen sein. Die Elternbegleiter unterstützen die Projektkoordinatorin bei den verschiedenen Angeboten und erhalten entsprechende Fortbildungen. Interessierte melden sich bei Beatrice Vermeij-Böhm, Telefon 0711 30539596, E-Mail: beatrice-vermeij-boehm@kijuostfildern.de.

 

Bei der internationalen Krabbelgruppe tauschen sich die Eltern aus. Foto: Giacopelli