Am 12. Januar 2010 hat das Jahrhunderterdbeben auf Haiti unzählige Menschenleben gefordert und den glücklicherweise Überlebenden großes Leid und große Not hinterlassen. Nach wie vor sind viele Hilfen erforderlich. Die Gesangsvereine Eintracht Nellingen, Sängerlust Scharnhausen, Sängerbund Ruit und Männerchor Ostfildern, die Musikschule Ostfildern, der TV Nellingen, der TV Kemnat und die Bürgerstiftung Ostfildern haben sich daher zu einer solidarischen Hilfsaktion zusammengefunden. Am Sonntag, den 11. April 2010, veranstalteten sie gemeinsam im Theater an der Halle in Nellingen eine „Matinée für Haiti-Kinder“.
Die Bürgerstiftung hat für die Hilfsaktion zwei Spendenkonten eingerichtet. Die Mittel werden direkt an den Verein „Haiti-Not-Hilfe e.V.“ (www.haitinothilfe.de) überwiesen.
Die veranstaltenden Vereine bitten, die Hilfsaktion auch weiterhin durch Spenden zu unterstützen:
Kreissparkasse Esslingen BLZ 611 500 20 Kontonummer 101 364 810
Volksbank Esslingen BLZ 611 901 10 Kontonummer 226 0000 10
Aktueller Spendenstand am 07.06.2010: 16.693,96 EURO
Auszug aus der Stadtrundschau, Nummer 15, 15. April 2010:
Herzen und Geldbeutel geöffnet
Viele Nothelfer sind nach dem großen Beben auf Haiti Mitte Januar dieses Jahres bereits wieder abgereist. Was dem kreolischen Staat bleibt, sind Trümmerfelder – und der Blick in eine ungewisse Zukunft. Vereine in Ostfildern haben nun eine Hilfsaktion für ein Kinderheim in Jacmel gestartet. Bei einer Benefizveranstaltung sind exakt 6.357,55 Euro zusammengekommen, das Spendenkonto wies am Dienstag einen Betrag von insgesamt 10.903,15 Euro auf.
„Wir sind überwältigt“, sagt Hans-Ulrich Steinhilber, einer der Organisatoren. „Lassen Sie die Stimmung wirken – über den Kopf, durchs Herz, in die Hand“, riet der Moderator Peter Stapelberg den mehr als 250 Gästen bei der Matinee im Theater an der Halle. Und es hat gewirkt. Am Ende der Veranstaltung, als die Chöre den letzten Ton gesungen, die Turnvereine den letzten Schritt getanzt und die Gäste den letzten Krümel verputzt hatten, zählte Hans-Ulrich Steinhilber 3.200 Euro im Klingelbeutel, den die Besucher fleißig gefüttert hatten. Dazu kam noch eine Summe von rund 3150 Euro aus dem Verkauf von Speisen und Getränken, die 15 Bäckereien, Metzgereien, Getränke- und Einzelhändler kostenlos zur Verfügung gestellt hatten.
Für die Matinee haben die Ostfilderner Gesangsvereine in verschiedenen Chorformationen ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt. Der Männerchor mit rund 50 stimmgewaltigen Sängern beherrschte bei dem Lied „Bella Bimba“ auch die leisen Töne. Die Eintracht Nellingen gab im gemischten Chor mit „Cantemus“ getragene, die Swingin‘Harmony mit „Lulu‘s Back in Town“ schwungvolle Töne von sich. Für Auflockerung sorgten die Jazztanzgruppen der TV Kemnat und Nellingen mit ihren Showeinlagen. Der Sängerbund Ruit wartete mit japanischen Volksweisen auf, am Flügel begleitet von der Pianistin Yoshiko Murozuka. Einen musikalischen Höhepunkt setzte der Sängerbund mit „Gabriellas Song“, aus dem Film „Wie im Himmel“.
Doch auch das Interview mit Petra Steinberger ging dem Publikum zu Herzen. Die Ostfildernerin hat schon vor Jahren ein Kind aus Haiti adoptiert und dabei den Kontakt zu den Heimleitereltern geknüpft, denen jetzt beim Auf- und Ausbau des Kinderheims in Jacmel geholfen wird. Vor dem großen Beben lebten in dem Heim 13 Kinder. Jetzt schlafen 17 Kinder in zwei Zelten. „Sie können sich vorstellen, dass bei der Katastrophe viel mehr Kinder ihre Eltern verloren haben“, berichtete Petra Steinberger. Vor Beginn der großen Regenzeit geht es jetzt vorrangig darum, die Kinder in hurrikansicheren Wohncontainern unterzubringen, langfristig soll ein Grundstück gekauft und ein Heim für bis zu 50 Kinder gebaut werden, schilderte Petra Steinberger.
„Es berührt mich, dass die Hilfe so direkt den Kindern zu Gute kommt“, sagte Oberbürgermeister Christof Bolay, der als Schirmherr der Aktion die einführenden Worte sprach. Viele Vereine, die sich nicht unmittelbar an der Matinee beteiligen konnten, haben den Organisatoren ihre Unterstützung zugesagt. „Die Resonanz ist enorm“, berichtet Steinhilber. Die Aktion wird fortgesetzt. awa