Förderprojekte für Kinder skizziert
Mehr als 80 Experten aus Schulen, Kindertagesstätten, der Kinder- und Jugendförderung, der Jugendhilfe friz, der Kirchen, Vereine, der Stadtverwaltung, des Gemeinderates sowie des Stiftungsrates der Bürgerstiftung haben sich im Bürgerhaus Ruit über die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in der Stadt ausgetauscht. Ziel des Abends war es, unter der Moderation der Bürgerstiftung eine punktgenaue Projektförderung und eine verstärkte Zusammenarbeit der Institutionen und Vereine im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt zu entwickeln.
Die Bürgerstiftung hat in den ersten drei Jahren ihres Bestehens mit bisher 18 geförderten Projekten viel erreichen können. Dennoch stellt sich auch für die Stiftung die Frage, wie die Unterstützung einzelner Ideen und Projekte noch passgenauer dem Bedarf angepasst werden kann, um die Mittel von rund 15.000 Euro pro Jahr effektiver einzusetzen. Zudem ist neben der Projektförderung auch die Vernetzung und die Förderung des Meinungsaustausches eine Kernaufgabe der Bürgerstiftung.
Die Teilnehmer beleuchteten zunächst in einer Bestandsanalyse den Bereich Wohnen, Essen, Gesundheit, soziale Strukturen und wachsende Armut, den Themenbereich Bildung und Lebenschancen, den Bereich Integration sowie das Thema Kreativität, Kultur und Bewegung. Großes Interesse fand dabei das Thema Bildungschancen mit dem Ausbau der Ganztagesbetreuung und der Ganztagesschule, die Sprachförderung, die Elternbildung sowie die Vernetzung der verschieden Akteure.
In fünf Arbeitsgruppen sind dann die Themenbereiche so vertieft diskutiert worden, dass bereits einige konkrete Ideen für künftige Förderprojekte entwickelt wurden, wie zum Beispiel Projekte für Lernpatenschaften wie „Jugend für Jugend“, in denen stärkere Schüler die schwächeren unterstützen. Eltern sollen stärker am Bildungs- und Berufsfindungsprozess beteiligt werden. Kinder und Jugendliche könnten stärker in bestehende Betreuungs- und Vereinsstrukturen „hineingefördert“ werden. Daneben sollen Qualifizierungsangebote für Ehrenamtliche und Engagierte als Partner im Erziehungs- und Bildungsprozess erarbeitet werden und vermehrt schulartübergreifende Begegnungsmöglichkeiten für Jugendliche angeregt werden.
Nach der vierstündigen Arbeit in großer Runde ist deutlich geworden, dass manche Themen nur angerissen werden konnten, aber gute neue Kontakte geknüpft worden sind. Dabei haben die Teilnehmer auch über den Zaun der eigenen Einrichtung hinausgeschaut. Die Projektvorschläge sollen jetzt weiter ausgearbeitet werden und alle Erkenntnisse der abendlichen Zukunftswerkstatt schließlich in die diesjährige Projektausschreibung der Bürgerstiftung einfließen.
Insgesamt fand die Initiative der Bürgerstiftung eine breite Zustimmung, auch für den Mut, einen solchen Dialog ins Leben zu rufen. Die Teilnehmer wünschten sich eine Fortsetzung des Gesprächs bei konkreter Arbeit in kleineren Runden.