Stadt und Bürgerstiftung packten wieder gemeinsam Weihnachtsgeschenkkörbe für Bedürfte

Nudeln und Reis, Essig und Öl, Kaffee und Schokolade, Wurst und Käse – das sind einige der Zutaten, die Mitarbeiter der Stadt und Vertreter der Bürgerstiftung am Dienstagnachmittag vergangener Woche in einer Gemeinschaftsaktion in mit hübschen Schleifen geschmückte Kisten gepackt haben. Insgesamt 40 dieser bunten Weihnachtsgeschenkkörbe wurden jetzt an bedürftige Menschen in ganz Ostfildern verteilt.

„Es ist schön, zu Weihnachten Besuch und ein Päckchen zu bekommen. Der Einsamkeit von Alleinstehenden entgegen zu wirken, war ein großes Anliegen meines verstorbenen Mannes“, erzählte Edith Steinhilber. Hans-Ulrich Steinhilber war im Vorstand der Bürgerstiftung und hat nicht nur diese Aktion initiiert. Gemeinsam mit dem Tafelessen, das in den Wintermonaten einmal wöchentlich stattfindet, sei das Packen und Verteilen der Weihnachtsgeschenkkörbe eine der ersten Aktionen der Bürgerstiftung überhaupt gewesen, erinnerte sich Edith Steinhilber. Seit 2011 werden jedes Jahr 40 Ostfilderner mit einem solchen Weihnachtsgeschenk bedacht. Alle beziehen Grundsicherung im Alter oder Arbeitslosengeld 2. Und für viele deckt die Kiste fast den monatlichen Bedarf an Lebensmitteln.

Die Bürgerstiftung arbeitet eng mit der Stadt zusammen, sie hat die Zutaten gekauft, der Allgemeine Soziale Dienst der Stadt hat die Listen der Empfänger erstellt. Die Listen sind nicht jedes Jahr gleich, immer wieder wird variiert. Während zum Tafelessen auch Paare eingeladen sind, sind die Weihnachtspäckchen eher für Alleinstehende gedacht. Die beiden Mitarbeiterinnen der Stadt, Stephanie Roos und Alexandra Karaspirou, bringen jedes Päckchen persönlich zu seinem Adressaten. „Wir werden voll Freude und sehnsüchtig erwartet“, erzählte Stephanie Roos. Die beiden bringen nicht nur die Päckchen, sondern auch etwas Zeit mit, plaudern, hören zu. Die Leute freuen sich, erzählte Roos, zum einen über die Geste, zum anderen aber natürlich auch, weil sie dadurch Geld für andere Dinge zur Verfügung hätten. Es sei auch schon vorgekommen, dass jemand vor Freude und Rührung in Tränen ausgebrochen sei, erzählte Roos.

Eingekauft werden die Waren im Bonusmarkt in Ruit, der legte für jeden einen Hartkäse obendrauf und das Aichwalder Unternehmen Rehm Fleischwaren spendete Wurstdosen für alle. Auf dem Tisch in einem Nebenzimmer im Stadthaus und auf der Fensterbank, auf Stühlen und einem Sidebord standen an diesem Dienstagnachmittag die kleinen Kistchen. Innerhalb von weniger als eineinhalb Stunden waren die Kisten schön geschmückte Geschenkkörbe und alle Zutaten gleichmäßig und gerecht verteilt, Zwischen Lebkuchen und Würstchen versteckte sich ein in Cellophan verpackter Nikolaus und natürlich fehlte auch eine Karte mit einem Weihnachtsgruß der Bürgerstiftung nicht. Jedes Päckchen hat einen Wert von knapp 40 Euro. Aber der tatsächliche Wert lässt sich nicht in Euro messen.

Fotos: Elke Eberle, Paul Petersen